Spitzbübigkeiten stehen der neuen Ausstellung der Hospitalkapelle zwischen den Bildern, Figuren, Karikaturen und allerlei Kuriosem von Hans Waldowski (*1941 – +2020). Anregungen für seine Arbeiten hat er überall gefunden. Eine Nachricht, eine Wortspielerei oder ein Fundstück ist für ihn oft der Ausgangspunkt gewesen, sich mit neuen Materialien und deren Ausdrucksmöglichkeiten zu beschäftigen. Da, wo er gedanklich stolperte, ging er den Dingen neugierig auf den Grund; er wollte sie ergreifen, begreifen und greifbar machen. Die gefundenen Geschichten hat er mit eigenen Erlebnissen vermischt – mit handwerklichem Geschick und spitzbübischen Gedanken.
Hans Waldowski war ein künstlerisches und kreatives Multitalent. Ob Malerei, Schnitzen, Skulpturen aus Gasbeton, Karikaturen, Wortspielereien oder Mundharmonika – er versuchte sich in vielen Bereichen und das mit Erfolg. Selbermachen und Improvisieren gehörte für den gelernten Ingenieur zum Leben, wie ihn auch das Zeichnen und Malen seit der Grundschulzeit begleitete.
Die Familie von Hans Waldowski kam 1945 aus Südostpreußen und baute sich in Hohenthurm, nahe Halle an der Saale, ein neues Zuhause auf. Die Lehre in der Landwirtschaft, die Arbeit als Traktorist und später in der Halleschen Industrie sind Stationen seines beruflichen Weges. Eng verbunden war er lange Jahre mit dem VEB Elektroschaltgeräte Grimma als Ausbilder und Personalleiter. Erst spät und mit veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen hat er versucht Neigung und Beruf im Aufbau einer Siebdruckwerkstatt zu vereinen. Seine freie Lebenszeit aber war gefüllt mit kreativen Tätigkeiten auf allerlei Gebieten.
Im August widmet die Kleine Galerie St. Georg ihrem Mitbegründer und langjährigem Mitglied des Kunst- und Fotovereins Grimma eine abwechslungsreiche Retrospektive. Sie sind herzlich eingeladen, in die Hospitalkapelle zu kommen und seine Geschichten auf den zweiten Blick zu entdecken. Denn im Lateinischen bedeutet Neugier curiositas! Er hätte das gegoogelt.